Welche Bereiche beinhaltetdie Wissenschaft?

Wie der Name bereits andeutet, ist das Ziel der Wissenschaft die Mehrung des Wissens durch das Zusammentragen von Erkenntnissen. Diese Erkenntnisse müssen mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden erlangt werden. Mehr erfahren...

  • 1 Wissenschaftlicher Nachwuchs - durch welche Menschen wird der wissenschaftliche Nachwuchs unserer Gesellschaft zu dem, was er ist? Mehr erfahren...
  • 2 Wissenschaftsgeschichte - Welche Inhalte und Erkenntnisse haben die Wissenschaftsgeschichte bis heute am nachhaltigsten geprägt? Mehr erfahren...

Ist die Rechtswissenschaft eine Geisteswissenschaft?

Die Rechtswissenschaft stellt eine Geisteswissenschaft dar, da primär die Interpretation und Argumentation des geltenden Rechtes im Vordergrund der Inhaltsthematik steht. Die Hermeneutik dient dabei als methodologische Basis. Jedoch weist die Rechtswissenschaft auch sozialwissenschaftliche Strukturen auf, etwa in Form von Statistiken. Daher findet man in dieser Wissenschaft auch empirische Methoden vor. Der Rechtswissenschaftler hat die Möglichkeit im Rahmen des Studiums und anschließend im Beruf zwischen zwei grundlegenden Fächern zu wählen - die Grundlagenfächer und die dogmatischen Fächer.

Während sich die Grundlagenfächer mit allgemeinen Themen und Erfahrungen aus der Rechtsgeschichte auseinandersetzen, etwa der Entwicklung des Rechtes in der Bundesrepublik Deutschland, sind bei den dogmatischen Fächern die die Erforschung und Darstellung des geltenden Rechtes besonders wichtig. In diesem Fachbereich findet man auch die Unterscheidung zwischen den einzelnen Rechtsarten, wie dem Privatrecht und Öffentlichen Recht, vor. Die typischen Fachrichtungen der Grundlagenfächer sind Rechtsphilosophie, Rechtstheorie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte.

Die Basis für die Rechtswissenschaft stellen das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) und das Handelsgesetzbuch (HGB) dar. Der Kerninhalt bezieht sich auf die Zivilprozessordnung, des Strafgesetzbuches, der Strafprozessordnung, sowie auf jegliche Elemente der Verwaltungsgerichtsordnung des Grundgesetzes und des Verwaltungsverfahrensgesetzes. Der eindeutige Schwerpunkt liegt allerdings auf der Exegese des Bürgerlichen Gesetzbuches, da hier die Rechtsstrukturen am weitesten verflochten sind.

Wer sich für die Rechtswissenschaft an der Universität einschreiben lassen möchte, muss mit einer Studienzeit von vier bis fünf Jahren rechnen. Anschließend erwarten einen noch zwei Staatsexamen. Die Berufschancen für Menschen, die Rechtswissenschaft studiert haben, sind ausgesprochen gut. Neben der Tätigkeit als Anwalt, etwa beim Staat oder selbständig im Namen von privaten Kunden, die etwa 75 Prozent aller Absolventen der Rechtswissenschaft anstreben, gilt auch eine Anstellung an Schulen, etwa in Bezug auf ein juristisches Lehramt, als sehr beliebter Weg in das Berufsleben.

Häufig können angehende Rechtswissenschaftler nach dem Studium aber auch mit einer Anstellung bei diversen Verbänden und Unternehmen der freien Wirtschaft rechnen. Zwar ist dies in Hinsicht auf den Rechtsanwaltsberuf bei diesen Arbeitgebern ebenfalls möglich, doch besteht zudem die Option, intensive Forschungsarbeiten zu leisten. Der Rechtswissenschaftler kann so konkrete Strukturen der Verkehrsordnung, des Völkerrechts oder auch des Unternehmensrechts analysieren und eine Entscheidungshilfe sein. Auf politischer Ebene findet man viele Rechtsforscher vor, die ursprünglich aus der Rechtswissenschaft stammen, sich aber gegen den Anwaltsberuf entschieden haben.